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Orang-Utan-Dame SIRIH zieht um - Zoo Frankfurt

31.07.14

Nach langen Vorbereitungen ist es soweit: Am 5. August zieht Orang-Utan SIRIH in den Zoo von Indianapolis (USA). SIRIH war seit August 1995 fester Bestandteil der Frankfurt Orang-Utan-Gruppe. Mit ihrer Intelligenz hat sie die Frankfurter Tierpfleger auf Trab gehalten und wurde schnell zum Publikumsliebling.

SIRIH (Foto: W. Faust)

Ein Jahr hat die Organisation des Transports nach Amerika gedauert, denn vor allem die veterinärmedizinischen Auflagen in den USA sind streng und die Vorbereitung einer so weiten Reise für einen Menschenaffen äußerst komplex. „Wir freuen uns, dass SIRIHs Reise am kommenden Dienstag beginnen kann“, sagt Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch. Das Orang-Utan-Weibchen kann sich auf einen neuen Lebensabschnitt freuen, denn in Frankfurt konnte bzw. sollte sie keinen Nachwuchs mehr bekommen. „SIRIHs Gene sind in Europa überrepräsentiert, weshalb sie in den letzten Jahren ein Verhütungsmittel bekommen hat, um letztlich Inzucht zu vermeiden“, erklärt Niekisch. In Indianapolis hat SIRIH wieder die Chance auf eigenen Nachwuchs, und damit die Möglichkeit, natürliches Verhalten auszuleben.“

Die Reisevorbereitungen für das Orang-Utan-Weibchen haben schon vor Wochen begonnen. Eine Reihe medizinischer Untersuchungen und Tests, etwa auf Tuberkulose, Hepatitis und Parasiten, mussten durchgeführt werden. „Die aus den USA angelieferte Transportkiste sieht eher wie ein 1-Zimmer-Appartement aus“, sagt Niekisch, „zu groß, um an das Gehege im Menschenaffen-Haus Borgori-Wald angekoppelt zu werden.“ Leider fällt daher auch das sonst übliche Kistentraining aus, das eine narkosefreie Überführung des Tieres in die Kiste ermöglichen würde. „Wir werden SIRIH in eine leichte Narkose legen und auf einer Trage in die Kiste bringen“, erläutert Niekisch. Sobald SIRIH in der Kiste wieder aufgewacht ist, wird zunächst überprüft, ob es ihr nach der Narkose gut geht. Erst dann wird die Kiste auf den Zoolaster geladen und in die Animal Lounge des Frankfurter Flughafens gebracht. Zunächst geht der Flug nach Chicago, von dort aus geht es mit dem Auto nach Columbus, wo eine dreimonatige Quarantäne-Zeit für SIRIH beginnt. „SIRIH muss nicht alleine reisen, ihr vertrauter Pfleger, Revierleiter Carsten Knott, begleitet sie“, so Niekisch. Knott wird noch etwa zwei Wochen bei dem Orang-Utan-Weibchen bleiben, um ihm ein möglichst sanftes Eingewöhnen zu ermöglichen. Knott wird in dieser Zeit auch nach Indianapolis reisen, um die zukünftigen Pfleger umfassend über SIRIH zu informieren.

SIRIH wurde 1992 in Zürich geboren, Mutter JANE hatte ihr Baby verstoßen, SIRIHs Ziehmutter wurde vergiftet. Deshalb wurde SIRIH per Hand aufgezogen. „Dennoch hat SIRIH 2003 ihre eigene Tochter JAHE in Frankfurt selber aufgezogen“, berichtet Zoodirektor Niekisch, eher ungewöhnlich für handaufgezogene Tiere, die die natürlichen Verhaltens-weisen nicht von anderen Weibchen der Gruppe erlernen konnten. 

2008 zog SIRIH mit den anderen Gruppenmitgliedern in das neue Menschenaffen-Haus Borgori-Wald. Hier machte sie schnell von sich reden, demontierte Schrauben, um sie bei den Pflegerinnen und Pflegern gegen Leckereien einzutauschen, hantierte an der Heizung und am Schutznetz. "SIRIH braucht immer eine Beschäftigung, sie ist sehr intelligent und neugierig", sagt Niekisch. Im Simons Skjodt International Orangutan Center in Indianapolis wird SIRIH gefordert und gefördert. Ein Hauptaugenmerk des Zentrums um Dr. Robert Shumaker liegt auf der Intelligenz- und der kognitiven Verhaltensforschung.

Authors: Zoo Frankfurt

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