08.10.14
Aktionsstart „Lass sie weiterfliegen – Schmetterlingsvielfalt im Garten“
Frankfurt – Wer im nächsten Frühling eine bunte Schmetterlings-Vielfalt im Garten erleben möchte, muss beim nun anstehenden Herbstputz die Weichen stellen. Mit der Aktion „Lass sie weiterfliegen – Schmetterlings-Vielfalt im Garten“ zeigen der NABU Hessen, der Zoo Frankfurt und die Agentur Leo Burnett auf, was Gartenfreunde im Herbst für den Schutz der Arten Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Zitronenfalter & Co tun können. „Trockene Blütenstände und Grashalme, Laubhaufen sowie offene Kellerfenster und Schuppen bieten vielfältige Möglichkeiten für Schmetterlinge, um als Ei, Raupe, Puppe oder fertiges Insekt über den Winter zu kommen“, erklärte NABU-Landesvorsitzender Gerhard Eppler. Ein von der Agentur Leo Burnett neu entwickelter „Flipposter-Automat“ wirbt in den nächsten Wochen in den Faust-Vogelhallen des Frankfurter Zoos für den Schutz der bunten Falter.
Der „Flipposter-Automat“ zeigt auf 28 beweglichen Bildtafeln mit historischen Illustrationen und kurzen Texten die wichtigsten heimischen Schmetterlinge mit Pflanzen ihres Lebens-raumes und weist auf deren Bedrohung hin. Wie bei einem Daumenkino können die Bilder in Bewegung gesetzt werden und beginnen zu „flattern“. Das einzigartige Exponat dient dazu, auf originelle Weise Spenden für den Schutz von Schmetterlingen und ihren Lebensräumen einzuwerben. Um vor allem auch jüngere Menschen für den Schutz der biologischen Vielfalt zu begeistern, gibt es das Flip-Poster unter www.lass-sie-weiterfliegen.de zudem digital für Smartphones. So können die bunten Juwelen der Lüfte mit Freunden geteilt werden. Mit den eingenommenen Spendengeldern sollen gemeinsame Naturschutzprojekte des Zoo Frankfurt und des NABU-Kreisverbandes auf dem Zoogelände finanziert werden. Als erstes Projekt ist eine Schmetterlings- und Bienen-Infotafel neben dem Insektenhotel geplant.
Prof. Dr. Manfred Niekisch, Direktor des Frankfurter Zoos, weist darauf hin, dass mittlerweile 80 Prozent der heimischen Tagfalter bedroht sind und auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen. „Die Zerstörung von Lebensräumen durch den Einsatz von Insektengiften, übermäßige Düngung und Grünlandumbruch in der Landwirtschaft führt zu einer starken Verringerung der Artenvielfalt“, so Niekisch. Da Schmetterlinge zeitnah auf Veränderungen in ihrer Lebensumwelt reagieren, gelten sie als gute Umweltindikatoren. So verschwinden die Falter etwa schnell aus einer Region, wenn die Wirtspflanzen ihrer Raupen seltener werden.
Der NABU-Biologe Eppler fordert alle Schmetterlingsfreunde dazu auf, im Garten keine Insektizide einzusetzen. „Gifte haben im Garten nichts zu suchen. Wer Schmetterlinge schützen will, sollte seinen Garten naturnah gestalten. Das fängt schon beim Herbstputz an“, erklärt Eppler. Für Schmetterlingsfreunde hält der NABU folgende Gartentipps parat:
• Im Herbst trockene Blütenstände und Grashalme stehen lassen, da sie von Schmetterlingen gerne zur Eiablage genutzt werden.
• Im Herbst luftige Laub- und Reisighaufen aufschichten, da sie Falterpuppen und fertigen Schmetterlingen als Winterquartier dienen.
• Im Herbst kleine Kellerfenster offen oder auf Kippe stehen lassen, um Schmetterlingen ein frostsicheres Winterversteck anzubieten. Auch Schuppen, Garagen und Abstellkammern eignen sich als Winterquartier für Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs.
Authors: Zoo Frankfurt
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