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Symbol des Abschieds und Aufbruchs - Informationen aus der Frankfurter Universität

Symbol des Abschieds und Aufbruchs - Informationen aus der Frankfurter Universität Goethe-Universität / Uwe Dettmar

 Universitätspräsident Prof. Werner Müller Esterl zur Sprengung des AFE-Turms

Als einen „symbolträchtigen“ Abriss bezeichnete Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl die Sprengung des AFE-Turms am vergangenen Sonntag. Im Beisein zehntausender Schaulustiger aus der ganzen Welt war das 116 Meter hohe, ehemalige Uni-Hochhaus an der Senckenberganlage um 10 Uhr gesprengt worden. 50.000 Tonnen Beton gingen zu Boden.
 
Die Sprengung sei für die Universität zugleich ein Symbol des Abschieds und des Aufbruchs: „Wir verabschieden uns – nicht ohne eine gewisse Sentimentalität – von unserem Gründungsstandort Bockenheim und verlegen bis 2017 die geistes-, sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächer komplett auf den Campus Westend.“ Dies sei für die Universität ein enormer Kraftakt, der seinen Ausgang bereits mit dem Bezug des IG-Farben-Gebäudes 2001 genommen habe, so Müller-Esterl.  Verbunden mit dem schrittweisen Umzug sei auch ein Prozess der Selbstvergewisserung der Goethe-Universität in Gang gekommen, der nicht zuletzt mit Blick auf das diesjährige Jubiläumsjahr zur Rückbesinnung auf die Ideale der Bürger- und Stiftungsuniversität geführt habe.

Müller-Esterl hob hervor, dass der AFE-Turm selbst zum Symbol einer wichtigen Epoche der Nachkriegsgeschichte geworden sei: „Er beherbergte Generationen von Studierenden und steht als Sinnbild für die Bildungsexpansion der 1960er und 1970er Jahre.“ Damit fügt er sich nahtlos in die Tradition der Goethe-Universität, nämlich ihrer Offenheit für die Gesellschaft und ihren Herausforderungen. „Wissenschaft findet hier nicht im Elfenbeinturm statt, sondern im steten Kontakt mit den Menschen. Ich würde mich freuen, wenn wir diesen Geist auch auf unseren Campus Westend mitnehmen.“

Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 2014 feiert sie ihren 100. Geburtstag. 1914 gegründet mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto „Wissenschaft für die Gesellschaft“ in Forschung und Lehre verpflichtet. Viele der Frauen und Männer der ersten Stunde waren jüdische Stifter. In den letzten 100 Jahren hat die Goethe-Universität Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geisteswissenschaften.“

 

Studierendenhaus auf dem Campus Westend nimmt Gestalt an
Architektenwettbewerb entschieden: 1. Preis für Gießener Büro „hjp architekten“

FRANKFURT. Im Architektenwettbewerb zum Neubau des Studierendenhauses auf dem Campus Westend hat sich der Entwurf des Architekturbüros „hjp architekten“ aus Gießen unter insgesamt 22 eingereichten Arbeiten durchgesetzt. Der Neubau auf dem Campus Westend war nötig geworden, da die Goethe-Universität ihren Gründungsstandort Bockenheim bis 2017 aufgibt. Damit muss auch das traditionsreiche Studierendenhaus an den neuen Uni-Standort im Westend umziehen.

Das Bockenheimer Studierendenhaus wurde 1953 eröffnet. Es entstand durch eine großzügige Spende der Amerikanischen Hochkommission sowie durch Zuschüsse des Landes und der Stadt. Zweck des Studierendenhauses ist es damals wie heute, in gemeinnütziger Weise allen Studierenden als Stätte des Gemeinschaftslebens und der internationalen Verständigung zu dienen.

Das Studierendenhaus steht somit für den Erhalt und die Fortentwicklung der freiheitlichen und fortschrittlichen Tradition, die die Goethe-Universität Frankfurt seit ihrer Gründung 1914 auszeichnet und durch die Rückkehr zu ihren Stiftungswurzeln im Jahr 2008 wieder besonderes Gewicht erhalten hat. Um diese Tradition auch am neuen Campus Westend Entfaltungsmöglichkeiten zu geben, finanziert und errichtet das Land Hessen den Neubau eines Studierendenhauses, der mit der Wettbewerbsentscheidung am 27. Januar 2014 einen weiteren wichtigen Schritt voran gekommen ist.

Der Präsident der Goethe-Universität Prof. Werner Müller-Ersterl sagte bei einer Pressekonferenz am Montag (3. Februar) in Frankfurt, bei der der Siegerentwurf präsentiert wurde: „Wir sind dem Land Hessen sehr dankbar, dass es mit der Finanzierung des Studierendenhauses auch die einzigartige studentische Tradition an der Goethe-Universität würdigt und fortführt. Dies ist besonders in unserem Jubiläumsjahr ein schönes Signal! Das Ensemble des Westendcampus erfährt damit eine wichtige architektonische Ergänzung.“

Als Vertreterin des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst betonte Frau Ministerialdirigentin Irene Bauerfeind-Rossmann: „Ich freue mich, dass insbesondere durch die engagierte Beteiligung des ASTA als Vertreter der Studierendenschaft und zukünftigem Nutzer ein Bauentwurf ausgewählt werden konnte, der als Studierendenhaus einen starken eigenen Charakter entwickelt und sich gleichzeitig hervorragend in den Gesamtkontext des Campus Westend einfügt.“

Der mit dem 1. Preis ausgezeichnete Entwurf des Architekturbüros „hjp architekten“ aus Gießen überzeugte durch eine eigenständige Lösung, die das architektonische Repertoire des Campus Westend geschickt und vielschichtig eingesetzt, um daraus den besonderen Baustein „Studierendenhaus“ zu entwickeln.

Durch einen plastischen Gestaltungsansatz für die Gebäudekubatur sowie eine Fassade mit spielerisch erscheinenden großmaßstäblichen Öffnungen in den öffentlichen Bereichen und einem regelmäßigen Fensterraster vor den Bürobereichen lassen sich die Nutzungen bereits von außen gut ablesen. Besonders signifikant ist ein zweigeschossiger, zum Zentrum des Campus ausgerichteter Fassadeneinschnitt, hinter dem sich das verglaste Foyer des großen Saales befindet, und der einen „Vorhang“ aus Rankpflanzen erhalten soll.

Überzeugend aus der Sicht der Studierenden war die innovative Fassadengestaltung, die sich deutlich vom restlichen Gesamtensemble des Westendcampus abhebt, ohne ihm zu widersprechen. Auch die gelungene Verbindung der inneren Organisation in Verbindung mit dem vorbildlichen Energiekonzept war für den ASTA ein Grund, dem Entwurf eine Sonderanerkennung in Höhe von 4.500 € zukommen zu lassen. Eine weitere Sonderanerkennung in Höhe von 1.500 € hat der Entwurf der Architekten Stein Hemmes Wirtz aus Frankfurt erhalten.

Das neue Gebäude auf dem Westend Campus, das spätestens bis 2017 fertiggestellt werden soll, eröffnet in neuer und zeitgemäßer Form Raum für die bestehenden Einrichtungen des Studierendenhauses in Bockenheim wie ein Café, ein Kino sowie Veranstaltungs- und Partyräume. Auf einer Fläche von mehr als 2.500 m² werden zudem Aufenthalts-, Lern- und Gruppenräume für die Studierenden, Büros für die Studierendenvertretung und eine Fahrradwerkstatt eingerichtet.

In der Preisgerichtssitzung am 27.01.2014 unter Vorsitz von Prof. Ulrike Lauber wurden insgesamt folgen Preise und Anerkennungen bestimmt:

1.      Preis (20.000 €): hjp architekten, Prof. Jürgen Hauck, Herbert Osel; Gießen

2.      Preis (14.000 €): Bez + Kock Architekten Generalplaner GmbH,
        Martin Bez, Thorsten Kock; Stuttgart

3.      Preis (10.000 €): bogevischs büro architekten & stadtplaner GmbH,
        Rainer Hoffmann; München

4.      Preis (8.000 €): wulf architekten GmbH,
        Prof. Tobias Wulf, Kai Bierich, Alexander Vohl; Stuttgart

5.      Preis (6.000 €): pbr Planungsbüro Rohling AG, Architekten und Ingenieure,
        Heinrich Eustrup; Braunschweig

Anerkennung (4.000 €):     
                Prof. Zvonko Turkali Architekt BDA – Turkali Architekten; Frankfurt am Main

Sonderpreis des ASTA:
                hjp architekten, Prof. Jürgen Hauck, Herbert Osel; Gießen (4.500 €) und
                Architekten Stein Hemmes Wirtz, Frankfurt am Main (1.500 €)


Dem Preisgericht gehörten an:
Fachpreisrichter
* Cem Arat, Architekt, Stuttgart       
* Sabina Freienstein, Architektin, Hessisches Baumanagement, Frankfurt am Main
* Inge Laste, Architektin, Hessisches Ministerium der Finanzen, Wiesbaden
* Prof. Ulrike Lauber, Architektin, München/Berlin
* Prof. Kirsten Schemel, Architektin, Darmstadt
* Prof. Kerstin Schultz, Architektin, Darmstadt
* Prof. Ludwig Wappner, Architekt, München
Sachpreisrichter
* Irene Bauerfeind-Rossmann Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst,
        Wiesbaden
* Guido Brennert Hessisches Ministerium der Finanzen, Wiesbaden
* Dr. Michael Kummer, Bauaufsicht, Stadt Frankfurt am Main
* Prof. Werner Müller-Esterl, Präsident, Goethe-Universität, Frankfurt am Main
* Giorgio Nasseh, AStA, Goethe-Universität, Frankfurt am Main
* Thomas Platte, Hessisches Baumanagement, Frankfurt am Mai
Stellvertretende Fachpreisrichter
* Ulrike Berendsen-Manderscheid, Hessisches Baumanagement, Frankfurt am Main
* Sibylle Waechter, Architektin, Darmstadt
Stellvertretende Sachpreisrichter
* David Malcharczyk, AStA der Goethe-Universität, Frankfurt am Main
* Thorsten Schmidt, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden
Als Sachverständige waren einbezogen
* Julian Artner, Goethe-Universität, Frankfurt am Main
* Bernd Becker, Hessisches Baumanagement, Frankfurt am Main
* Stefan Brückner, Hessisches Baumanagement, Frankfurt am Main     
* Antonio Cassi, Hessisches Baumanagement, Frankfurt am Mai
* Ebru Celtikli, Baukoordinatorin AStA, Goethe-Universität, Frankfurt am Main
* Thorsten Dettmer, Bauaufsicht, Stadt Frankfurt am Main
* Dr. Albrecht Fester, Goethe-Universität, Frankfurt am Main
* Andrea Georgi-Thomas, ee-conzept, Darmstadt
* Monika Hauck, Hessisches Baumanagement, Frankfurt am Main
* Mathias Hillebrand, hbm, Frankfurt am Main
* Jens Kunze, Hessisches Baumanagement, Frankfurt am Main
* Christoph Knickel, Hessisches Baumanagement, Frankfurt am Main
* Jessica Lehmann, hbm, Frankfurt am Main
* Prof. Dirk Lorenz, IBC Ingenieurbau-Consult GmbH, Mainz
* Christina Stiel, Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt am Main
* Birgit Welling, Bauaufsicht, Stadt Frankfurt am Main

Das Wettbewerbsmanagement übernahm das Büro ANP aus Kassel.

Die Wettbewerbsarbeiten sind vom 4. bis 17. Februar 2014, Montags bis Freitags von 10:00 – 18:00 Uhr zu sehen in der Ehemaligen Neuen Mensa, Bockenheimer Landstraße 133, Frankfurt am Main.

 

Quelle: Goethe-Universität Frankfurt am Main

Letzte Änderung am Montag, 03 Februar 2014 16:36

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