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Willkommen im „Ukumari-Land“ – der Zoo Frankfurt eröffnet die neue Anlage für Brillenbären und Brüllaffen

03.07.13

Endlich ist es soweit – ab heute geht es durch das Reich der Brillenbären in den Zoo. Gleich hinter dem ebenfalls neugebauten Eingang erwartet die Zoobesucherinnen und Zoobesucher ein unmittelbares Zooerlebnis: Verschlungene Pfade und üppige Pflanzen machen den Besucherbereich zum Lebens- und Erlebnisraum, den man sich scheinbar mit den Bewohnern der Anlage teilt. Am Vormittag des 3. Juli wurde die neue Anlage durch Stadtrat Professor Dr. Felix Semmelroth und Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch der Öffentlichkeit übergeben.

Prof. Semmelroth und Prof. Niekisch eröffnen Ukumari-Land (Foto: W. Faust)

CASHU im Ukumari-Land (Foto: Rolf Walther)

„Ich bin mir sicher, dieser Neubau setzt Standards und wird sich zu einem Besuchermagnet für Stadt und Zoo entwickeln. Der Zoo ist bereits jetzt mit rund einer Million Besuchern jährlich die meistbesuchte Freizeitinstitution Frankfurts und das mitten im Herzen unserer Stadt“, freut sich Stadtrat Professor Dr. Felix Semmelroth, Dezernat für Kultur und Wissenschaft, anlässlich der Eröffnung des neuen Eingangs und der Bären- und Brüllaffen-Anlage Ukumari-Land am 3. Juli.

Die Idee, die alte Bären-Anlage aus den 1950er Jahren durch eine neue zu ersetzen, wurde 2005 geboren. Aber erst mit dem Amtsantritt von Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch und der Bewilligung eines 30-Millionen-Euro-Investitionsprogramms zur Entwicklung des Zoos durch den Magistrat, nahm das Projekt Fahrt auf. Das Hochbauamt initiierte einen europäischen Architektenwettbewerb, aus dem das Berliner Architekturbüro Henchion Reuter zusammen mit der Landschaftsarchitektin Ariane Röntz aus 25 Wettbewerbern als Sieger hervorging. Das war im Frühjahr 2009. Etwa zwei Jahre nahmen die Planungen und Vorbereitungen in Anspruch. Am 18. März 2011 grub sich dann die Baggerschaufel in das Gemäuer der alten Bären-Anlage und markierte damit den Beginn eines der größten und richtungsweisenden Bauprojekte im Frankfurter Zoo. Wiederum gut zwei Jahre später ist die Neugestaltung des etwa 5.000 m2 großen Areals links neben dem Zoogesellschaftshaus nahezu abgeschlossen. „Ein einladender Zooeingang mit Servicebereich und Shop, großzügige, naturnah gestaltete Außenanlagen für Brillenbären und Brüllaffen und ein modernes Haus für zeitgemäße Tierhaltung – alles ist genauso geworden, wie wir es uns vorgestellt haben“, freut sich Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch.

Ein neues Entree in den Zoo 

Zoo und Stadt hatten sich entschieden, nicht nur die Tieranlage neu zu gestalten, sondern das gesamte Areal links neben dem Zoogesellschaftshaus aufzuwerten. Auch der Vorplatz vor dem Zoogesellschaftshaus wird derzeit umgestaltet. Er präsentiert sich schon jetzt wesentlich offener und großzügiger und erlaubt einen ungehinderten Zugang zu Fritz-Rémond-Theater und Zoogesellschaftshaus.

Die Architektur des Eingangsgebäudes schlägt eine gelungene Brücke zwischen Stadt und Zoo: Das Foyer wirkt urban mit seinen klaren Linien und Konturen ohne dabei in Konkurrenz zum denkmalgeschützten Zoogesellschaftshaus zu treten. "Die architektonisch, gestalterische Grundhaltung des Eingangsgebäudes ist einfach und prägnant und denkmalpflegerisch einfühlsam gelöst", sagt Dr. Hans Jürgen Pritzl, Leiter des Hochbauamtes. Die Besucher betreten eine große, helle Eingangshalle und schon sind sie auf der Reise in die Welt der Tiere, denn als ersten Zoo-Eindruck erhaschen sie einen Blick in die Brüllaffen-Anlage. Zu dem neuen Gebäude-Ensemble gehört auch ein großzügiger Zoo Shop mit einem vielfältigen Sortiment. Betrieben wird er von der MuseumsWelt Betriebs GmbH aus Berlin.

Ukumari-Land – ein Hauch von Anden vor dem Taunus

Ein paar Schritte hinter dem Eingang beginnt Ukumari-Land. Der Außenbereich der neuen Tier-Anlage ist inspiriert von der Waldstruktur der Anden. Mehr als 1.600 m2 Fläche wurden für Brillenbären und Brüllaffen mit Naturmaterialien und über 90 Bäumen und Sträuchern sowie vielen anderen Pflanzen abwechslungsreich gestaltet.

„Wir sind uns sicher, dass sich beide Tierarten in der neuen Anlage mit den vielen verschiedenen Aktivitätsräumen wohl fühlen werden“, so Niekisch. Im Ukumari-Land wird fortgesetzt, was im 2008 eröffneten Menschenaffen-Haus Borgori-Wald begonnen wurde: Die atmosphärische Verbindung von Tieranlage und Besucherbereich. Durch entsprechende Strukturen und Bepflanzungen entsteht der Eindruck eines Lebensraums, den sich Tier und Mensch teilen. „Das heißt aber auch“, so der Zoodirektor, „dass wir unsere Tiere nicht einfach wie Ausstellungsstücke präsentieren. Wie in der Natur sollen die Zoobesucher suchen und beobachten. So kann man etwas über das natürliche Verhalten der Tiere lernen, aber auch respektieren, wenn sie sich einmal vor den Blicken zurückziehen wollen.“

Ukumari ist das Quechua-Wort für Bär. Der Name der neuen Anlage verweist damit auf die südamerikanische Heimat ihrer Bewohner. Er wurde mit Hilfe eines Namenswettbewerbs im Jahr 2011 gefunden.

Ein Projekt, viel Unterstützung

Für die Möglichkeit, das richtungweisende Bauprojekt realisieren zu können, dankte Zoodirektor Niekisch bei der Eröffnung der Anlage dem Magistrat der Stadt Frankfurt, Stadtrat Professor Dr. Felix Semmelroth, Dezernat Kultur und Wissenschaft, den Ortsbeiräten und allen anderen Ämtern und Gremien, die das Vorhaben von Anfang an unterstützt und begleitet haben. Für die Entwicklung und Ausführung dankte Niekisch allen voran dem Leiter des Hochbauamtes, Dr. Hans Jürgen Pritzl, den Architekten Henchion Reuter, Berlin, und der Landschaftsarchitektin Ariane Röntz, ebenfalls Berlin, sowie allen am Bau beteiligten Firmen.

Der besondere Dank von Professor Niekisch gilt aber auch den zahlreichen Spenderinnen und Spendern, die den Neubau der Bären-Anlage seit 2004 mit großen und kleineren Beiträgen unterstütz haben. Es konnten insgesamt circa eine halbe Million Euro aus Spendenmitteln finanziert werden. Der Zoo würdigt dieses große Engagement mit einer Spendertafel im neuen Eingangsbereich. Für die Übernahme der Patenschaft für die beiden Brillenbären dankte Professor Niekisch dem Center Management von MyZeil. Die Einnahmen aus Tierpatenschaften helfen dem Zoo bei Gehegesanierungen und anderen Maßnahmen zur Haltungsoptimierung.

Die neuen Bewohner

Seit einigen Tagen leben die Brillenbären CASHU (10) und NOBODY (11) in Ukumari-Land. Die sanfte Bärin CASHU kam aus dem Zoo Zürich, wo sie im Dezember 2002 geboren wurde. Ihr neuer Partner NOBODY wurde im Januar 2002 in Leipzig geboren, lebte aber seit 2010 im Zoo von Lisieux in Frankreich.

Brillenbären vertragen das mitteleuropäische Klima sehr gut. Fast ganzjährig wird man sie auf ihrer Außenanlage beobachten können. Nur in der Nacht und bei strengem Frost bleiben die Tiere in ihren großzügigen Gehegen im neuen Bären-Haus, das für das Publikum nicht zugänglich ist. Brillenbären werden in der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft. Vor allem der Lebensraumverlust führt zur Dezimierung der freilebenden Population.

Die drei Schwarzen Brüllaffen THEGA (8), LUEGA (8) und SANTIAGO (5) leben bereits seit 2010 beziehungsweise 2011 in Frankfurt. Zu sehen waren sie bisher in den Affen-Anlagen. Jetzt werden die Weibchen, die beide im Zoo von Apeldoorn zur Welt kamen, und Männchen SANTIAGO, das 2007 in Stuttgart geboren wurde, die oberen Etagen von Ukumari-Land in Besitz nehmen. Den Brüllaffen steht eine Innenanlage zur Verfügung, die vom neuen Eingangsbereich aus eingesehen werden kann. Außerdem teilen sie sich eine der Außenanlagen mit den Brillenbären. Auch in ihrer Heimat Südamerika überschnitten sich ursprünglich die angestammten Lebensräume der Tiere. Die Schwarzen Brüllaffen gelten im Freiland zwar derzeit nicht als gefährdet. Aber auch hier macht den Tieren der Verlust und die Zerschneidung ihrer Lebensräume zu schaffen.

So geht es weiter

Im Wirtschaftshof des Zoos entsteht derzeit eine neue Quarantäne. Das Gebäude ist im Rohbau fertig und wird ab dem kommenden Jahr eine wesentliche Rolle im zeitgemäßen Tiermanagement des Zoos spielen. Die Pläne für das neue Pinguin-Haus haben sich derweil weiter konkretisiert. Mit dem Bau der Anlage, die spannende Einblicke in das Leben und Verhalten der beliebten Vögel bieten wird, kann voraussichtlich Ende 2014 begonnen werden. Das 30-Millionen-Euro-Paket ist dann abgearbeitet. Die Umbaupläne des Zoos allerdings noch nicht. Weitere dringende Projekte im Masterplan des Zoos sehen eine neue Afrika-Anlage und den Neubau des Nachttierhauses vor.

Authors: Zoo Frankfurt

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